Schneckenjägerin bleibt
Schneckenjägerin bleibt
Von Annette Mohl - Stuttgarter Nachrichten – Da kann die Witterung noch so trocken sein: Die Nacktschneckenjägerin geht unermüdlich ihrer Arbeit nach. Die 1,80 Meter hohe Holzplastik mit diesem Titel der Künstlerin Birgit Rehfeldt zog schon auf der Landesgartenschau die Blicke auf sich. Die imposante Figur bleibt dem Scharnhauser Park jetzt erhalten.
In der Helene-Lange-Straße ist ein nachbarschaftliches Miteinander entstanden, von dem viele Menschen selbst in gewachsenen Ortschaften nur träumen. „Und das soziale Netz wird immer dichter“, betont die Hausgemeinschaft der Gebäude 37 und 39 stolz. Jetzt hat sich das Wohnkollektiv, wie Ulrich Viefhaus die Gruppe nennt, selbst ein Geschenk gemacht: Zwölf der insgesamt 20 Partien legten zusammen und erwarben für 1800 Euro die Nacktschneckenjägerin. Die Plastik aus Lärche war vielen der Anrainer am Gartenschaugelände ans Herz gewachsen: Jetzt bleibt sie auf Dauer im Scharnhauser Park. Die Ostfilderner Künstlerin Birgit Rehfeldt fand „die Idee so bestechend“, dass sie vom Preis spontan den Obolus abzog, den ihr die Stadt zur Schaffung der Plastik überließ. Und selbst der Bauträger, die Backnanger Gesellschaft für die Betreuung privater Bauherren (GfB), ließ sich nicht lumpen: Sie wird zwischen den beiden geplanten Nachbargebäuden die zweite Plastik Rehfeldts aufstellen: Die Joggerin ist drei Meter hoch, ebenfalls aus Lärche und das Pendant zur Schneckenjägerin. Für die Bildhauerin verkörpern die beiden Frauen zwei aufeinander folgende Generationen – gebückt die eine, aktiv die andere.
Begeistert von so viel Idealismus zeigte sich auch OB Herbert Rösch, der der Initiatorin Sonja Wörtmann ausdrücklich zu ihrem Erfolg gratulierte. „Ein gelungener Versuch, im öffentlichen Raum mehr zu schaffen als nur Funktion“, sagte Rösch. „Das ist der schönste Geist im Scharnhauser Park, den ich mir wünschen kann.“ Kein Wunder, dass die Nachfrage nach weiteren Eigenheimen dort ausgesprochen gut sei.
Nachbarn erwerben Plastik der LGS